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und in dem etwas entfernteren, tiefen Eifenbahneinschnitt. Um das Feuer abzulenken und auf sich zu ziehen, fnhren jetzt schnell zwei Batterien am Fuße des Nordabhanges ans. Zwar versprach das Schießen gegen die bedeutende Höhe wenig Erfolg, aber der Hauptzweck wurde erreicht. Bald hatten die preußischen Geschütze ein lebhaftes und wohlgezieltes Feuer des Feindes auszuhalten. Es schien, als regne es Feuer vom Himmel. Der Lärm war betäubend, und nur mit Mühe ließen sich die Pferde halten. Trotzdem versah jeder Kanonier treu seine Pflicht.
Siegreiches Vordringen der Preußen: Ans einmal wurde
das feindliche Feuer schwächer, dann hörte es ganz auf. Der Feind batte den Rückzug antreten müssen. Die 7. preußische Division, die auch am frühen Morgen bei Turnau die Jfer überschritten hatte, war geradewegs auf den Mnskyberg losmarschiert. Dort angekommen, hatten einige ihrer Abteilungen fofort von Nord-osten her die Hochebene des Berges erstiegen und die Oesterreicher vertrieben. Diese mußten auch gegen 11 Uhr Münchengrätz räumen, wenn sie nicht gefangen werden wollten; denn schon hatten die Preußen oberhalb und unterhalb des Ortes die Jser überschritten und näherten sich ihm bedenklich.
Im Biwak bei Dobrawuda: Gegen 3 Uhr nachmittags
bezog die 8. Division endlich bei Dobrawuda Biwak. Die Kräfte der Mannschaften waren völlig erschöpft. Zumal das 32. Regiment hatte, obwohl es im Kampfe selbst nicht zur Verwendung gekommen war, furchtbar gelitten. Unter Mittag hatte es sich nahe bei Münchengrätz in einer engen Talschlucht gesammelt. Glühend heiß brannte die Sonne herunter. Mehrere Soldaten brachen durch Hitzschlag zusammen, und jeden Augenblick blieb einer im Chausseegraben zurück. Es fehlte an Wasser. Die wenigen Brunnen eines nahen Dorfes konnten nicht genug geben, und so warfen sich die Leute an stinkenden Pfützen nieder, um ihren Durst zu löschen. Die Offiziere mußten fcharf zugreifen, um es zu verhindern. — Leider herrschte der gleiche Wassermangel auch im Biwak. Der einzige Brunnen des Ortes war bald ausgeschöpft. Der nur wenige Meter breite Dorfteich mußte daher das Wasser für alle Zwecke liefern. Hier wurden Pferde getränkt, dort wuschen sich Soldaten, an einer anderen Stelle wurden Kleidungsstücke und Kochgeschirre gereinigt, daneben aber schöpften Mannschaften Wasser zum Kochen. Wahrlich, ein sonderbares Bild! Bald umzog sich der Himmel, und alles eilte, Hütten zu bauen. Zu diesem Zwecke wurden die Strohdächer der Häuser abgedeckt. Ein wolkenbruchartiger Regen ging hernieder, doch konnte der Ueberflüß an Regenwasser dem Mangel an Trinkwasser nicht abhelfen. Er hatte nur das Gute, daß alle, obwohl sie tüchtig durchnäßt, erfrischt wurden. (Nach den Reg.-Gesch. d. 31. u. 71. Ins.-Reg.)
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TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Knabenschule
Geschlecht (WdK): Jungen
— 174 —
dessen hatte die Schlacht begonnen. Ans beiden Seiten wurde mit der äußersten Tapferkeit gesümpft, denn jeder wußte, was auf dem Spiele stand. Als der Mittag herankam, hatte die preußische Artillerie schon fast all ihr Pulver verschossen und man sah sorgenvoll nach der Richtung hin, von wo. die kronprinzliche Armee kommen mußte. Da, bald nach zwei Uhr, entdeckte Bismarck in der Ferne lange dunkle Linien; die andern hielten sie für Ackerfurchen, doch Bismarck sah noch einmal durch das Glas und sagte: „Das sind keine Ackerfurchen, die Linien bleiben sich nicht gleich, sie bewegen sich vorwärts, das sind Heeresmassen." Kurze Zeit darauf meldeten heransprengende Offiziere den Anmarsch der ersehnten Armee. Wie nun diese in die Schlacht eingriff, war bald der glänzendste Sieg von den Preußen erfochten. Das österreichische Heer löste sich auf und suchte ihr Heil in der Flucht.
Erst spät am Abend trafen sich der König und der Kronprinz; tief
bewegt umarmten sie sich und der König schmückte die Brust des Sohnes mit dem hohen Orden für ausgezeichnete Verdienste. Der König halte alle Mühsale und Gefahren der Seinen geteilt; er blieb Tag über im Sattel, mußte sich mit einem Stück Brot aus der Tasche eines Soldaten begnügen und ließ sich nicht abhalten, in den Kugelregen zu reiten. Erst auf die dringende Bitte Bismarcks zog er sich zurück. Jetzt drängten sich die Soldaten um ihn her, küßten ihm die Hände, jauchzten und weinten vor Freude,
und wie einer von ihnen, in Erinnerung an die Schlacht von
Lenthen unter Friedrich dem Großen, das Lied „Nun danket alle Gott" anstimmte, fielen die andern kräftig ein. Der König suchte die Plätze auf, wo die Verwundeten lagen, tröstete sie und sah zu, ob auch alles geschah, was zu ihrer Pflege nötig war.
Nach diesem Siege erfolgte bald der Friedensschluß. Die wichtigste Bedingung desselben war die, daß Österreich aus dem deutschen Bunde ausscheiden mußte. Preußen gewann einen großen Zuwachs an Land, es erlangte den Besitz von Schleswig-Holstein, der Stadt Frankfurt am Main, Hannover, Kuihessen und Nassau; die Fürsten der drei letztgenannten Staaten verloren ihre Herrschaft. Dann wurde der norddeutsche Bund geschlossen, an dessen Spitze Preußen stand; er umfaßte alle Staaten Deutschlands, welche nördlich vom Main liegen, Bismarck wurde vom König zum Bundeskanzler ernannt.
Am 20. und 21. September erfolgte der Einzug der siegreichen
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Extrahierte Personennamen: Bismarck Friedrich_dem_Großen Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Frankfurt_am_Main Hannover Deutschlands Main
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Lüneburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 37 -
Haus ist 1786 neu gebaut. — Harburg hieß früher Horeburg,
was eine Burg in sumpfiger Gegend bedeutet. Der Volks-
mund erklärt den Namen als „Harrenburg," weil hier Reisende
auf das sie übersetzende Schiff harren mußten. Über die erste
Anlage der Stadt fehlen die Nachrichten; schon 1297 erhielt
Harburg Stadtrechte. Die Stadt war befestigt; doch wurden
die Festungswerke vor hundert Jahren abgebrochen. Furcht-
bar litt die Stadt unter der Franzosenwirtschaft 1813. Ein
Teil des Schlosses ging in Flainmen auf, und sieben Dörfer
der Umgegend wurden durch die Horden des Generals Da-
voust eingeäschert. Damals ließ Napoleon die Chaussee von
Hamburg über Harburg nach Bremen bauen. Sie ist ein
Segen für den Kreis; aber die Enkel ahnen kaum, wie viel
Seufzer der Bau den Großvätern ausgepreßt hat. Thäler
mußten ausgefüllt, Hügel abgetragen. Brücken gebaut und
Steine herbeigeschafft werden. Die Leute wurden mit ihren
Gespannen gewaltsam zu Arbeit getrieben. Lohn ward wenig
oder gar nicht bezahlt; ja mancher Bauer, mancher Bürger
fühlte die Degenklinge der übermütigen Franzosen ans seinem
Rücken. Napoleon hatte einfach dem General Davoust (Prinz
Eckmühl) befohlen, binnen 24 Stunden 10 000 Arbeiter zu
stellen! Bei einem solchen Befehl wurden die härtesten Maß-
regeln gegen die bedauernswerten Bewohner ergriffen. Sie
mußten die tiefen „Bracks" (Kolke, durch Deichbrüche ent-
standene Löcher) mit Bäumen, Erde und Steinen ausfüllen,
Holz und Pflastersteine liefern und dabei die Hohnreden ihrer
Treiber über sich ergehen lassen. Die Chaussee über das
sumpfige Wilhelmsburg war 3000 m lang und 12 m breit.
Gewaltige Brücken mußten erbaut werden, die zusammen eine
Länge von 4100 m hatten. Die Brücke lag 2—3 m über
dem Boden. Sie ruhte auf 855 Jochen; jedes bestand aus
5 Pfählen, und diese waren wieder miteinander verbunden.
Quer über den Jochen befanden sich dicke Eichenbohlen und
Bretter. Auf der Brücke waren Verschanzungen, zur Zeit
der Belagerung Hamburgs sogar Kanonen. Dieses Riesen-
bauwerk zerfiel in vier Abteilungen. Die erste Brücke reichte
vom Brookthor in Hamburg bis zum rechten Ufer der Norder-
Elbe. Über die Norder-Elbe führte keine Brücke; dafür waren
dort zwei Fähren, groß genug, um 100 Pferde und 500
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Davoust
— 21 —
und Verderben in ihre Reihen. Die Franzosen zogen sich ins Thal zurück,
dem Dorfe Reichardtswerben zu. Da sprengte von Osten her General Seydlch
mit der preußischen Kavallerie; er hatte den Höhenzug tm Osten umgangen
und fiel dem Feinde in die Flanke. Nach kurzem Kampfe (3^/.z bts 4 Uhr)
weichen die Franzosen. Ihren Rückzng hemmt ein langer, tiefer Hohlweg Bei
Reichardtswerben; bald ist derselbe angefüllt mit Menschen und Pferden. Kurze
Zeit darauf (4 bis 4v2 Uhr) gerät auf der Höhe zwischen Reichardtswerben
und Sunstedt die Infanterie gegen einander. Bald ist anch dieser Kampf zu
Gunsten der Preußen entschieden, und der Feind flieht über Freyburg der Hei-
mat zu. Soubife schrieb an seinen König: „Ich schreibe Ew. Majestät in der
größten Verzweiflung. Die Armee hat eine gänzliche Niederlage erlitten." Es
war ihm nicht gelungen, Friedrich mit seiner „Wachtparade" gefangen nach
Paris zu bringen; dem König aber gereichte der Tag von Roßbach zum
höchsten Ruhme.
3. Nordöstlich von Kriechau liegt Schkortleben mit einem
Rittergute, dann folgt Groß-Corbetha. Eine Viertelstunde vom
Orte ist der Bahnhof, dabei die Glashütte. Man zerstampft
hier Quarz (Kieselstein), Soda und Kalk. Diese Masse wird in
thönernen Häsen (Töpfen) geschmolzen. Aus der flüssigen Masse
werden Flaschen geblasen.
§ 20.
Das Nippachgebiet.
1. Auch südlich der Stadt Weißenfels zeigt sich eine Ebene,
welche sich bis zu den Höhen der Rippach ausdehnt. Dieser Bach
ist rechts und links bis zur Mündung von Höhenzügen be-
gleitet. Die Rippach entspringt hinter der Kirche zu Kistritz.
(Quelle.) Anfangs ist sie klein, vergrößert sich aber durch
Bächlein, so daß sie zu Zeiten des Hochwassers stellenweise zu
einem gefährlichen Gewässer wird. Anfangs windet sie sich durch
den Kistritzer Grund, eine liebliche Gegend mit fruchtbarem
Boden und saftigen Wiesen, und erreicht nach einer Wegstunde
das Städtchen Teuchern (5000 Einwohner). Dasselbe war früher
ein Flecken von nur 600 Einwohnern; neuerdings aber haben
die Braunkohlenbergwerke zur Hebung des Ortes beigetragen.
In der Umgegend giebt es große Thongruben, weshalb das
Töpferhandwerk hier vornehmlich vertreten ist. Es werden Öfen,
Ofenanffätze, Blumentöpfe und Kochgeschirre versertigt. Im Thale
ist ein Rittergut, früher ein Schloß. Ehedem war dieses ein
fester Platz, der mancher Belagerung widerstand.
2. In Teuchern herrschte früher eine eigene Sitte, die des Fitzelns. Die
Knaben schlugen die ihnen Begegnenden am Fastnachtstage mit einem Tannen-
reis und empfingen dafür Backwerk zc. Einer gleichen Srtte begegnet man noch
heute am 4. Weihnachtsfeiertage. Ein anderer Branch ist der: Am 1. Öfter-
tage singt ein Knabenchor unter Leitung des Kantors das Lied Gellerts: „Meine
Lebenszeit verstreicht it." — Dieses Lied wurde nebst anderen von Gellert unter
einer Linde auf dem Markte dem Hutmacher Kneisel aus Leipzig vorgeleseu,
wodurch dieser so gerührt war, daß er 500 Reichsthaler stiftete, damit das Lied
alljährlich in der genannten Weise in Erinnerung gehalten werde.
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TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Gellerts Gellert Kneisel
Extrahierte Ortsnamen: Freyburg Hei- Paris Roßbach Weißenfels Leipzig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
143
Fettfleck entdecken." Und nun klettert die Meldung die Stufenleiter bis zur Division wieder hinauf, diesmal ohne Fettfleck. Mehrere Tage vergehen. Da erscheint sie wieder, mit einem Anhängepapier versehen („Allonge“ nannte man das früher) und da stand zu lesen: „Da der Fettfleck
Meldung: „Da der Fettfleck am 4. Januar vom Bataillon erkannt, am 5. Januar aber bei der Kompagnie nicht eingegangen ist, muß er auf dem Wege vom Bataillon zur Kompagnie verloren gegangen bezw. entfernt worden sein." Das wirkte! Der Schriftwechsel hörte auf. Mein Feld-
Bübliche Veranschaulichung eines Brückenkopfes.
Namentlich bet den kriegerischen Operationen gegen die polnischen und galizischen Festungen haben die^sogenannten Brückenköpfe eine außerordentlich wichtige Rolle gespielt und es haben sich um ihre Eroberung blutige Kämpfe entwickelt. Das vorstehende Bild gibt eine übersichtliche Darstellung mit allen Einzelheiten nach neuzeitlichen Begriffen. Wir finden hier in Bog« lscyau-persvettive zeichnerisch dargestellt unter l die große Stadt, die es zu bezwingen gilt. 2 zeigt den nach Norden fließenden Strom, 3 ist die aus dem linken Ufer liegende kleinere Borstadl, die der eigentliche Brückenkopf tm engsten Sinne ist. 4 als dunkler Strich angedeutet, kennzeichnet sowohl bei 1 als auch bei 3 die innersten Festungswerke. 5 bezeichnet den um einige Kilometer vorgeschobenen inneren Fortgürtel mit den dazwischen liegenden ausgebauten Feldbefestigungen. Abermals einige Kilometer weiter vorn folgt der äußere Fortgürtel (ö). Diese Forts stehen zwar äußerlich nicht miteinander in Verbindung, sie sind aber angelegt, daß sie sich artilleristisch nach allen Seiten betätigen können. Wuchtige Betonbauten und feste Panzertürme geben Urnen Stärke und schwere weittragende Geschütze bilden ihre Bestückung. Ihre Anlage erfolgt zumeist so, daß sie Eisenbahnen und Anmarschstraßen weithin beherrschen und decken. Deshalb ist ihre restlose Bezwingung erstes Erfordernis für den Feind. Vor ihnen zieht sich in der Regel ein Kranz starker Feldbefestigungen (7) mit Schützengräben, Drahtverhauen, Wolfsgruben usw. hin. Unter 8 sehen wir ein zur Sicherung der Hauptbahnlinie besonders weit vorgeschobenes Fort. 9 und 10 kennzeichnen Eisenbahnlinien und Straßen. Die dunklen Flecken (11) deuten größere und kleinere Wäwer und Gebüsche an, die ja bekanntlich gerade im Krieg gegen Rußland den geschlagenen Truppen des Zaren oft Gelegenheit zu neuem Widerstand boten (Wald vvn Augufiow). Mit 12 endlich werden die im Vorgelände liegenden Ortschaften angedeutet. Die vorliegende Form, die eine Gürtelsestung modernster Art darstellt, gilt als Brückenkopf im ausgebilvetsten Matze. Es kann übrigens jede am seindwarts gelegenen Ausgang einer Brücke ober eines Engwegs zum Schutz errichtete Befestigung als Brückenkopf bezeichnet werben.
diesseits sicher festgestellt worden ist, ist zu mel-üen, wo selbiger geblieben bzw. wer ihn entfernt hat." Und die nachgeordneten Behörden hatten alle den Fettfleck erkannt und stellten die Frage nach unten. Ich aber hatte das unselige Papier in der Hand und das Peterle stand dabei und grinste. Ich sehe ihn fragend an. Er grinst weiter. Da schrieb ich kurz entschlossen auf die
webet aber sagte: „Das machen uns unsere Gegner nicht nach, das ist deutsche Gründlichkeit." Der Fettfleck war natürlich vom Peterle frech-dachsigerweife ohne Befehl entfernt worden. Die Leser mögen aber einen Augenblick über deutsches Wesen und deutschen Humor nachdenken. Ernstes und Schrullenhaftes, wie nahe steht es beisammen, Kraft und Querköpfigkeit, Schwert und
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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256
ordnung zu erwarten, und zog an demselben Tage, an
welchem Davidowitsch nach Neuburg kam, wo nur wenige
Stunden noch beide Heerteile trenten, zurück — und sein
Abzug hatte notwendiger Weise auch den sofortigen Rück-
zug des anderen Heerteiles aus Neuburg zur Folge, denn
Augereau marschirte sofort am 18ten auf die Höhen des
Monte molare und drote Davidowitsch ganz abzuschneiden.
Davidowitsch eilte deshalb am löten nach Alen (Ala) zu-
zük; seine Arieregarde erlit harten Verlust. Alvinzi machte
bei Schönberg Halt; rükte als er Davidowitsch bedrot sah,
am 2vten wieder nach Neuhof vor; gieng aber als sich
Buonaparte nun gegen ihn wendete, hinter die Brenta
zurük. Wurmser machte am 23ten einen zu spat kom-
menden, völlig nuzlosen Ausfal auö Mantau. Bis in
den Januar 17ö7 stunden hierauf beide Armeen ohne be-
deutende Actionen sich gegenüber; — beide verstärkten und
ergänzten sich. Benutzen wir diese Pause, um einen
Blik zu werfen auf die Verhältnisse Frankreichs im All-
gemeinen. Wir haben Buonaparte seit der Beendigung
der Conventstätigkeit notwendig so in den Vordergrund
stellen mäßen, weil in ihm allein im Grunde in dieser
Zeit ursprüngliches Leben, politische Gedanken waren;
alle andere sich nur noch mit Schematen, mit Schatten-
bildern aus früheren Vorstellungsmassen herumtriben. Das
Lebendige, Unmittelbare der Revolution, durch welche die
anderen getragen waren, war abgelaufen, erschöpft —
was sie in Händen behalten hatten war die Erbschaft ge-
wisser politischer Mechanismen und Kunstmittel, von de-
nen sie ein Heil erwarteten, was nicht in denselben lag.
In Buonaparte aber lag die Macht und die Zukunft der
Entwickelung der mechanischen Gewalten, die sich im Heere
gebildet halten, wärend der Convent in inneren Kämpfen
aufrib was noch von sitlichen Mächten und Einsichten in
ihm gewesen war.
Zunächst war das Directorium durchaus nicht im
Stande die Einheit des Gedankens der Regirung, welche
ihm die Verfassungsurkuude zu tragen gab, finden zu
können. Keiner der Directoren vermochte die ganze gei-
stige
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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264
von Riveln; ein schwächeres Corps in zwei Colonnen ge-
teilt (5000 Man unter Bayalitsch, 9000 Man unter
Provera, gegen Wälsch-Bern die eine, gegen Padau die
andere) in der Ebene vorrückend, gegen den Feind dirigirt
ward. Wurmser solte, fals ihn auch dieser Versuch nicht
entsetzen könte, sich nachdem Kirchenstate durchschlagen, wo
ihm gute Aufname zugesagt ward; der Bote aber, der
ihm die Depeche zubringen solte, siel den Feinden in die
Hände. Der Pabst hatte den früheren Vertrag nicht ge-
halten; die Wagen welche dem französischen Obergeneral
einen Teil der zugesagten Contribution zufüren solten,
hatte er bereits wider nach Rom umkeren, und etwa
15,000 Man in Romanien zusammen kommen laßen, um
sobald sich die Gelegenheit böte, die östreichischen Unterne-
mungen zu unterstützen. Buonaparte gemäß des italieni-
schen Sprichwortes (cinquanta soldati del papa per svcg--
liere ima rapa) hielt es für hinreichend 4000 Italiener,
unterstüzt von 1000 Franzosen, gegen diese Rüstungen auf-
zustellen, und der Erfolg zeigte, daß er sich nicht geteuscht
hatte.
Buonapartes Lage wtir indessen schwieriger geworden
als sie je vorher in Italien gewesen war. Vermochte er
die Oestreicher nicht entschiden zurükzuwerfen, so war vor-
auszusehen, daß die Bewohner des Kriegstheaters, die al-
mälig auf das drückenste die Anwesenheit der französischen
Armee fülten, sich erheben würden. In einem aus Instinct
gegen ihn ringsum aufgewiegelten Lande, muste er not-
wendig entscheidende Sige erfechten, wenn er sich überhaupt
halten wolte.
Der Angrif der kleineren östreichischen Corps, die
den linken Flügel bildeten, solte den 7ten Januar 1797
beginnen; der Hauptangrif auf das Plateau von Riveln,
dessen französische Besatzung General Ioubert nun com-
mandirte, solte dann erst den 12ten stat haben*). Iou-
') Wir geven hier zu besserem Verständnisse des Folgenden die Be-
schreibung des Terräns nach von Clausewitz: „Die Stellung
von Rivoli ist ein Teil des Monte Magnone, der als eine Terrasse
des Monte Baldo nach der Etsch hin zu betrachten ist. Die Stet-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
231
(Solenne, da sezte sich Massena selbst an ihre Spitze.
Ein Schwarm Tirailleurs stig in das Flußbette hinab,
dessen westliche Halste fast trocken war, und alles dies
imponirte dem Feinde so daß die Eolonne über die Brücke
kam. Die Division Massena folgte auf dem Fuße. Das
ostreichische Geschüz gieng verloren, und die Lestreicher
zogen sich nach einem Verluste von 2000 Man auf Cre-
men zurück.
Der Sig bei Loden war erfochten worden, lediglich
durch das moralische Uebergewicht Buonapartes und sei-
ner Truppen. Buonaparte glaubte auch zunächst keinen
Sig mehr nötig zu haben, sondern blib stehen und suchte
sich nur der Provinz Mailand und ihrer Hilfsmittel vol-
ständig zu bemächtigen. Beaulieu zog sich nach dem
Oglio zurück, dessen Uebergänge er durch eine Arrieregarde
besezt hielt. Er selbst zog weiter, durch Mantau hin-
durch, und stelle sich hinter dem Mincio bei Schöneich
(Roverbello) auf. Nur Massena war ihm gefolgt, wen-
dete sich aber nach Pizzighetlon's Fal (am Ilten Mai)
auch auf Mailand, und überließ es nun Serruuer bis
Cremon nachzudringen, wo er als .Beobachtungscorps ste-
hen blib. Augereau besezte Pavei, und die Division La-
harpe ward nun aufgelöst und zu Ergänzung der übri-
gen verwendet. Am Ilten kam auch Augereau mit Hin-
rerlaßung von 200 Man im Schloße von Pavei nach
Mailand, und am löten hielt Buonaparte seinen Ein-
zug in dieser Stadt, wo er nun einen änlichen Vertrag
wie früher mit dem Herzoge von Parmen mit dem Her-
zoge von Moden abschloß *).
*) Mémoires de Napoléon. „11 (nämlich bif ^crjog) pa ja
lo,Gou,C(Jo ir. donna des chevaux, des subsistances de ionie
espèce et un certain nombre de chefsd’oeu vre. 11 envoya
des plénipotentiaires à Paris, pour traiter de la paix; mais
elle ne lut point conclue; les négociations languii ent et en-
fin lurent rompues.“ — Den Wafsinstitstand schloß ab ein na-
türlicher Bruder des Herzogs Ercole, der Connhur ron Epe.
Der Herzog selbst gieng mit seinen Schätzen nach Venedig und
überließ die Verwaltung deä Lta.es inzwllchcn einem coniglio di
governo. Buonaoarte gibt die Summe der Lonerivurion Aectèus
wol zu hoch cm; sie sche.in nur 7,e0-',0.0 fr. betragen zu yaoue.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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